Inhalt: Außergewöhnlicher Roman über das Schicksal eines jüdischen Mädchens, das im Winter 1941 vor den Nazis fliehen muss. Der britische Erfolgsautor erzählt hier vom Schicksal der Menschen im Krieg. Die Handlung verlegt er in die Ukraine, wo der Tierwärter Max sich dem Befehl, alle Przewalski-Pferde eines Naturreservats zu erschießen, bevor es die einmarschierenden Deutschen tun, verweigert. Da er dies dann aber nicht verhindern kann, versteckt er zwei entkommene Wildpferde und Kalinka, das jüdische Mädchen, das sich als einzig Überlebende ihrer Familie auf der Flucht in die Obhut der Tiere gegeben hat. In die Enge getrieben schickt Max vor seiner Liquidierung die Pferde, Kalinka und seinen treuen Hund gen Osten den vorrückenden Russen entgegen, in der Hoffnung, diese träfen dann vor den Nazis auf die Fliehenden. Einen großen Raum nimmt die Erzählung der Wanderung durch den kalten Winter ein, die Kalinka nur mit Hilfe der intelligenten Tiere und ihrer eigenen List übersteht. Es gilt zu überleben in einer Welt, wo der Krieg und die Not alle Menschlichkeit zu vertreiben drohen. - Kerr malt nicht schwarz-weiß. Sein differenzierter Blick versucht den Leser für die Zeit, seine Menschen und deren Nöte zu öffnen. Verblendete Überheblichkeit, erstickte Mitmenschlichkeit und getretenes Vertrauen sind genauso Themen wie Einfühlungsvermögen, Versöhnung und Überlebenswille. Ein anspruchsvolles und anregendes Angebot für Jugendliche ab 14 und Erwachsene, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sehr empfehlenswert. (Übers.: Christiane Steen)
Aus dem Engl. übers. Systematik: J Umfang: 286 S. Standort: J Kerr ISBN: 978-3-499-21715-9
Inhalt: Ein bewegendes Zeugnis: Monique Lévi-Strauss, die Witwe des berühmten Ethnologen Claude Lévi-Strauss, führt als Jugendliche aus Angst vor Durchsuchungen kein Tagebuch. 70 Jahre später schreibt sie die Erinnerungen an ihre Kindheit in Nazi-Deutschland auf - und behält dabei den unverstellten Blick des Teenagers bei.
Der Wahnsinn des 2. Weltkrieges durch die Augen eines jüdischen Mädchens
1939 zieht die 13-jährige Monique auf Entscheiden ihres Vaters mit ihrer Familie nach Deutschland. Familie und Freunde sind entsetzt: Ihre Mutter ist Jüdin, der Krieg steht unmittelbar bevor! Dennoch setzt sich der Vater durch: Aus beruflichen Gründen und weil er glaubt, dass nach den Schrecken des ersten Weltkriegs niemand in Deutschland erneut zur Waffe greifen wird.
Erst spät bringt Monique Lévi-Strauss ihre Kindheitserinnerungen zu Papier. Während der NS-Zeit in Deutschland ein Kriegstagebuch zu führen, wäre zu gefährlich gewesen. In ihrer Autobiografie »Im Rachen des Wolfes« schildert sie eindrücklich und ungeschönt, wie es war, als Mädchen jüdischer Herkunft in Nazideutschland aufzuwachsen. Ursachenforschung in der Familiengeschichte: Warum Deutschland, trotz aller Warnungen?Wie sah das Alltagsleben in Deutschland von 1939-1945 aus?Späte Veröffentlichung der Kriegserinnerungen: Wie Vergangenheitsbewältigung den Weg in die Zukunft ebnetFlucht aus Deutschland in die USA und Rückkehr nach Frankreich: Eine neue Heimat in den Pariser IntellektuellenkreisenPersönliche Einblicke in die Ehe mit dem berühmten Ethnologen Claude Lévi-Strauss Späte Memoiren von Monique Lévi-Strauss: Einzigartiger Bericht einer Zeitzeugin
Der Entschluss ihres Vaters, trotz aller Warnungen nach Deutschland zu gehen, war für Monique Lévi-Strauss lange unbegreiflich. Dennoch hat sie beim Verfassen ihrer Memoiren mit ihm und ihrer Mutter Frieden geschlossen. Ihre Erzählungen aus den Kriegsjahren und ihre klare Unterscheidung zwischen Deutschen und Nationalsozialisten zur Zeit des NS-Regimes zeichnen ein packendes Bild ihres Alltags während des zweiten Weltkriegs.
Vom Kriegswahnsinn bis zur Aussöhnung mit den Deutschen: Die Lebensgeschichte von Monique Lévi-Strauss ist zugleich ein ergreifendes Dokument der Geschichte Deutschlands und der Aussöhnung mit der Vergangenheit.
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